Surrender. Wow! Es war ein Gänsehaut-Moment, als ich dieses Buch auspackte, denn es war ein weiterer Moment, aus einer ganzen Serie, bei der man irgendwann nicht mehr an Zufall glaubt, sondern sich die Frage stellt, ob da draußen jemand ist, der einem etwas sagen möchte. Inzwischen glaube ich es fast. Zumindest glaube ich daran, dass nichts per Zufall geschieht, sondern, dass alles, was zu einem kommt, aus einem Grund zu einem kommt, und zwar exakt dann, wenn man es braucht.
So war es auch mit Surrender.
Denn derjenige, der mir das Buch schenkte, konnte nicht wissen, dass sich der Titel des Buches während der letzten Monate still und heimlich in mein Leben geschlichen und ich dieses Wort bereits als mein zukünftiges Leitmotiv für das Jahr 2023 auserkoren hatte.
Die Message wird also immer lauter und ich höre es förmlich schreien: “Surrender Baby, lasse Dinge los, die du nicht steuern oder verändern kannst!”.
Ähm, bitte was!?
Ich soll einfach so akzeptieren, dass ich über alles andere – außer mich selbst – machtlos bin und alles und jeden so hinnehmen muss, wie es, sie oder er gerade ist?
Ok. Das ist hart.
Aber es ist so wahr.
Es ist, WAS es ist und es ist, WIE es ist.
Die Dinge, Menschen und Tatsachen sind wie sie sind.
It is what it is baby!
Wie schön wäre es, wenn man die Dinge so kontrollieren und gestalten könnte wie in den Grafikprogrammen, die wir alle so lieben (vor allem Strg+Z wäre cool)!
“Sich ergeben” klingt irgendwie dagegen so machtlos.
Aber das ist es nicht. Im Gegenteil, dahinter verbirgt sich endlose Freiheit.
Etwas verändern, verbessern, optimieren, erzwingen oder heilen zu wollen, das einfach nicht verändert, verbessert, optimiert, erzwungen oder geheilt werden will – oder kann – ist aussichtslos und mega kräftezehrend.
Wenn ich stattdessen all diese Kraft für mich selbst aufwende, dann bin ich immer noch schwer beschäftigt. Und ich kann zu jeder Zeit frei entscheiden, ob ich etwas mitmache oder nicht. Also super powervoll.
Stop resisting & surrender. The rest will follow.
Wenn es regnet, regnet es.
Ich kann meinen Regenschirm aufspannen und tanzen, aber nicht den Regen stoppen.
Surrender ist auch für uns Künstler wichtig. Sich zu ergeben, sich dem kreativen Prozess voll und ganz hinzugeben und Kunst zu erschaffen, die einfach IST, ohne einen Gedanken an einen potenziellen Käufer oder Auftraggeber.
Als Surface Designerin verdiene ich mein Geld damit, dass ich Kunst erstelle, die andere kaufen wollen, und das macht großen Spaß, dennoch merke ich schon beim Erstellen, dass ich das Kunstwerk in eine bestimmte Richtung lenken will. Und das ist für meine Arbeit auch wichtig und Teil des Erfolgs.
Als Gegenpol dazu, brauche ich deshalb aber auch Zeiten, in denen ich einfach nur “frei” male, zeichne und mich treiben lasse ohne Ziel und Zweck, ohne Drang nach Perfektion, ohne eine bestimmte Wirkung zu erzielen.
Eine Zeit, in der der Weg das Ziel ist und ich mich hingebe, neugierig bleibe und auf dem Weg Neues entdecken kann.
Und das möchte ich dieses Jahr noch mehr machen!
Jedenfalls weißt du jetzt Bescheid. Ab sofort surrendere ich.
Na ja, oder um es mit Homer Simpsons Worten zu sagen: „Ich kann nicht versprechen, dass ich es versuchen werde. Aber ich werde versuchen, es zu versuchen“.
In diesem Sinne: FROHES, KREATIVES, FREIES, SURRENDERVOLLES NEUES JAHR
PS. Als U2 Fan bin ich natürlich total gespannt auf das Buch. Falls es dich auch interessiert, das gibt es hier zu kaufen.